Grundlage und Grundhaltung der
Integrativen Gestalttherapie
„Ich darf sein, wie ich bin.“ Wir dürfen fühlen, was wir fühlen, denken, was wir denken, und wollen, was wir wollen … es hat einen Grund und eine Geschichte … und darf so sein!
Die Arbeit bewegt sich mehrheitlich im Hier und Jetzt. In der Integrativen Gestalttherapie wird erkundet, was man tut, wie man es tut und wie man es noch tun könnte. Die Frage nach dem „Warum“ ist verständlicherweise oft sehr interessant und treibt uns an, ihr zu folgen. Letztendlich bringen uns aber die Fragen nach dem „Wie“ und „Wie noch“ in eine Bewegung und Entwicklung.
„Erst wenn du weißt, was du tust, kannst du tun, was du willst“ (Moshé Feldenkrais).
Im Zusammentreffen zweier Menschen entsteht etwas Gemeinsames Drittes. Es entwickelt sich im Gespräch und im „Miteinander Tun“. Dieses Gemeinsame entwickelt sich auch in therapeutischen Gesprächen, wenn wir uns gemeinsam dem widmen, was gespürt, gewollt, gesagt und getan wird oder werden will.
„Für mich ist es wichtig, keine therapeutische Rolle zu spielen, sondern dem Klienten so zu begegnen, wie ich im Augenblick bin…“ (Laura Perls).
Kontakt findet an der Grenze statt. Ich, so wie ich mich wahrnehme, und mein Umfeld, dessen Wirkung ich auch in mir wahrnehme, sind eine Gesamtheit, das Feld, wie wir in der Integrativen Gestalttherapie sagen. Ich spüre in mir meine Gefühle, meine körperlichen Regungen, meine Bedürfnisse und Wünsche, und ich nehme mein Gegenüber und mein Umfeld wahr und komme damit in Berührung – das Außen bringt etwas in mir in Bewegung. Diese Begegnung findet an der Grenze zwischen Innen und Außen statt. Je besser ich spüre, was das Außen im Innen in Bewegung bringt, was guttut und was nicht, umso mehr kann ich mein Umfeld der eigenen Wünschen entsprechend gestalten und meine eigenen Wünsche und Bedürfnisse klarer erkennen.
Offene Gestalten können Verletzungen, Erinnerungen und Ereignisse aus der Vergangenheit sein, die unsere Aufmerksamkeit halten und uns nicht weitergehen lassen. Offene Gestalten wahrnehmen, beachten und ernst nehmen und dadurch zu schließen, ist ein wesentliches Bestreben der Integrativen Gestalttherapie. Wenn die offene Gestalten geschlossen, können wir unsere Aufmerksamkeit und Energie anderen Wünschen, Bedürfnissen und Inhalten zuwenden.